Sachbuch, deutsch

Keith Devlin versucht hier mit seinem Buch zu zeigen, dass Grundsätzlich kein Mathe-Gen nötig ist um Mathematik betreiben zu können. Mehr noch: er zeigt, dass sich die Fähigkeit zur Mathematik die selben Grundlagen benötigt, wie auch die menschliche Sprache. Er stellt dabei Hypothesen über die menschliche Entwicklungsgeschichte auf, die sicher interessant zu lesen sind. Mir persönlich ging es dann doch zu viel um Spekualtionen über die Entwicklung von Grammatik und zuwenig um Mathematik. Einige Aussagen über die Notwendigkeit der Mathematik und einige Beispiele über die Probleme vieler Menschen mit abstrakt formulierten Beispielen (auch der Wason-Test stammt aus diesem Buch) fand ich aber dennoch interessant.

Wer mit dem Wason Test Schwierigkeiten hatte, der stelle sich mal folgendes Problem vor: Ein Ordnungshüter in Amerika soll das Gesetz überprüfen, dass junge Amerikaner erst ab 21 Jahren Alkohol drinken dürfen. An einem Tisch in einem Lokal sitzen 4 Jungs, denen man ihr genaues Alter nicht ansieht. Einer von beiden trinkt Bier, der andere Cola. Leider haben diese beiden ihre Ausweise mit dem Datum nach unten auf den Tisch gelegt, sodass man das Alter nicht lesen kann. Das Alter der beiden anderen kann man dagegen aus ihren Ausweisen sehen. Der eine ist 18, der andere 23. Beide haben ein Glas vor sich stehen, jedoch kann man nicht erkennen, ob es sich um Sprite oder GinTonic handelt. Die Aufgabe: Welche Ausweise und welche Getränke muss der Ordnungshüter kontrollieren, um die Einhaltung des Gesetzes zu überprüfen?

Im folgenden ein kurzer Test der Fähigkeit logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Man stelle sich folgende Situation vor: Auf einem Tisch liegen vier Karten. Sie zeigen folgende Symbole: E K 4 7 Es gelte folgende Regel für die Beschriftung der Karten: Wenn eine Karte auf der einen Seite einen Vokal trägt, dann steht auf der Rückseite eine gerade Zahl. Die Aufgabe: Welche der Karten müssen unbedingt umgedreht werden, um zu prüfen, ob diese Regel bei den 4 Karten erfüllt ist? Bitte um Vorschläge...

Seit den Semesterferien habe ich die Aufgaben des Trainers und Coaches des Volleyteams in der 2. Bundesliga nun vollständig übernommen. Im Prinzip eine schöne Aufgabe, einem Haufen talentierter und großer Jungs Volleyball beizubringen. Der erste Erfolg stellte sich auch schon letztes Wochenende ein: 3:1 Sieg gegen Klagenfurt durch konstante Teamleistung. Aber die Schwierigkeiten fangen an: Spieler verletzen sich, Spielern ist die Belastung zu hoch, jedes Wochenende in der Halle stehen zu müssen, die Freundin macht Probleme, eine Familienfeier, ... Unzählige Gründe die erfolgreichem Volleyball im Wege stehen. Im Training sind dann 6 von 12 Spielern anwesend. 100% sich zu etwas bekennen kommt heute kaum noch vor...

Gestern hatte ich meinen ersten Auftritt im Rahmen der SportFit-Kampagne. Im Bundesnachwuchszentrum St. Pölten hörten 18 Nachwuchskicker einen Vortrag über Trainingsbegleitende Maßnahmen. Sportverletzungen, Herzfrequenzmessung, Ernährung und andere Dinge mehr, die das Umfeld eines Sportler betreffen. Wieder mal eine interessante Tätigkeit für einen Noch-Nicht-Lehrer ;-)

Eine Firma hat 1000 Angestellte und eine seltsame Methode, sie zu entlassen. Nie wird jemandem mitgeteilt, dass er fliegt. Jedem Angestellten, der entlassen werden soll, gibt man die Chance, sein bevorstehendes Schicksal selbst zu erschließen und zu kündigen, bevor man ihn kündigt. Alle Angestellten leben in der Ständigen Angst ihre Stellung zu verlieren. Gerüchte über bevorstehende Kündigungen verbreiten sich blitzschnell. Und das funktioniert sehr zuverlässig. Lügen (im Sinne von unwahren Gerüchten) werden keine verbreitet. Jedesmal wenn einer auf der Abschußliste steht, weiss es jeder in der Firma, ausser dem Opfer selbst. Niemand hat nämlich den Mut es ihm zu sagen. Alle Angestellten wälzen sich natürlich unruhig im Bette um über die mögliche Bevorstehende Kündigung nachzudenken. Schließt ein Angestellter, dass er entlassen werden soll, so reicht er die Kündigung am nächsten Morgen ein. Wie funktioniert das??

• Der Barbier von Sevilla rasiert alle Männer, die sich nicht selbst rasieren. Rasiert er sich selbst?
• Epimenides, der Kreter, sagt: "Alle Kreter lügen!". Sagt er die Wahrheit?
• "Orr ist ein Kampfpilot, der gefährliche Einsätze fliegen musste. Orr war verrückt und konnte fluguntauglich erklärt werden. Er brauchte nichts zu tun, als den Antrag zu stellen. Aber sobald er das tat, war das ein Beweis dafür, dass er nicht verrückt war und er müßte weitere Einsätze fliegen. Orr wäre verrückt, wenn er weitere Einsätze flöge, und gesund, wenn er es nicht täte, aber wenn er gesund war, musste er sie fliegen. Wenn er die Einsätze flog, war er verrückt und brauchte es nicht zu tun; aber wenn er es nicht wollte, war er gesund und musste es tun..."

  Wer mehr über Paradoxien lesen will, dem sei William Poundstones Buch 'Im Labyrinth des Denkens' empfohlen.

  
   
  

deutsch

"Paradoxien, Zwickmühlen und die Hinfälligkeit unseres Denkens". So lautet der Untertitel von Poundstones Werk, und passender könnte er nicht sein. Zahlreiche Beispiele (davon in späteren Einträgen mehr...) mach einfach Lust aufs Nach- und Mitdenken. Häufig dreht sich dabei alles im Kreis bis man eben in die Zwickmühlen kommt. Heraus gehts nur selten wieder...

Kryptographie, Mathematik, Geschichte, Philosophie, Künstliche Intelligenz, Wissenschaftstheorie... aus jedem Bereich ist Interessantes dabei. Wer jetzt aber meint es handelt sich um ein staubig-trockenes Werk, der irrt gewaltig! Hat man erst mal angefangen, kann man kaum mehr aufhören!

Im Labyrinth des Denkens ist ein Buch zum Mit- und Nachdenken. Wer Paradoxes mag sollte unbedingt mal reinschaun!